Seine Ausbildung
Über eins muss man sich vor dem Kauf eines Hundes im Klaren sein: Jeden Hund muss man erziehen!
Der Flat-Coated Retriever gehört zu den leichtführigen Hunderassen, jedoch kann die Verspieltheit des Junghundes am Anfang ein Konzentrations- und Ausbildungshindernis sein. Er benötigt eine konsequente, liebevolle Erziehung. Lassen Sie sich von dem treuen Blick nicht täuschen, der Hund weiß genau, was er will. Er ist sensibel und mag keinen harten Ausbildungsdrill. Ein fantasievoller Ausbilder macht ihm das Lernen zum Vergnügen.
Apportieren ist neben der Wasserfreudigkeit die zweite Leidenschaft des Flat-Coated Retrievers. Mit Gefühl und systematisch aufgebauter Erziehung entwickelt diese Rasse ungeahnte Fähigkeiten. Dies macht das Leben für einen Flat-Besitzer niemals langweilig.
Der Jagdhund
Der Flat-Coated Retriever ist ein passionierter Jagdhund, ehemals gezüchtet für die Arbeit nach dem Schuss.
Er ist ein sehr guter Apporteur mit einem unermüdlichen Finderwillen. Er sucht sehr gut unter der Flinte, arbeitet aber auch hervorragend selbstständig seinem Führer zu. Er ist kein Vorsteher, trotzdem zeigt er seinem kundigen Besitzer das Wild an. Seine Wasserfreude macht ihn zu einem ausgezeichneten Entenjäger. Durch seine rassetypische Weichmäuligkeit ist er auf Niederwildjagden gern gesehen. Bei Nachsuchen auf Schalenwild leistet er exzellente Arbeit, sollte allerdings eher für Totsuchen verwendet werden. Er jagt nicht laut, besitzt aber oft eine ausreichende Wildschärfe.
Unter dem Strich ist er eine überlegenswerte Alternative für alle Jäger, die zusätzlich einen Hund möchten, mit dem sie außerhalb der Jagdsaison gut und stressfrei zusammenleben können. Von dieser Rasse profitiert die ganze Familie, denn ihre Fähigkeiten und Anpassungsbereitschaft beschränken sich nicht nur auf die eines Jagdgehilfen.
Alternative Ausbildung
Durch den bereits erwähnten Finderwillen wird der Flat auch als Such- und Spürhund für Sprengstoffe und Rauschgift gern eingesetzt. Sein hoher Spieltrieb, die Menschenfreundlichkeit, seine Nervenstärke ebenso wie die angeborene Neugier machen seinen Einsatz auch in schwierigem Gelände möglich. Als Lawinen-, Rettungs- und Sanitätshund leistet er ebenfalls gute Dienste. Die Liebe zu seinem Besitzer motiviert ihn zu Höchstleistungen.
Hundesport in Form von Agility, Breitensport oder Flyball sind für den Flat als Familienhund eine gern angenommen Alternative zur „ernsten“ Arbeit und stellen ein breites Betätigungsfeld dar.
Die klassische Beschäftigung für einen „Familien-Flat“ ist jedoch die Dummyarbeit. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Apportieren. Der Ursprung der Dummyarbeit kommt aus England.
Dem Hund werden die unterschiedlichsten Apportieraufgaben unter den verschiedensten Geländebedingungen, zu Lande und zu Wasser gestellt. Deren Lösung erfordert ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Fitness und ist genau das Richtige für den Flat.
In der Schweiz gibt es mehrere Trainer, welche sich auf die Dummyarbeit spezialisiert haben. Bei diesen Trainings werden die Hunde gezielt in gemeinsamen Übungsgruppen dafür trainiert, und es gibt viele Dummyprüfungen für alle Ausbildungsstufen im In- und Ausland.
Alle diese Möglichkeiten erfordern jedoch Zeit, Spaß am gemeinsamen Lernen mit dem Hund und Eigeninitiative vom Flatbesitzer. Bietet man seinem Hund nichts von all dem oben genannten als sinnvolle Beschäftigung an, wird er sich unter Umständen selbst einen Ersatz suchen, und der wird nicht immer die Zustimmung seines Besitzers finden.